Zum 4. Forum der
Wirtschaftschemie kamen am Freitag, den 07. Juni 2013,
Wirtschaftschemiestudenten aus den verschiedenen Studienstandorten von Kiel bis
Zürich in Münster zusammen. Morgens war zu einem Sektempfang geladen, auf dem
sich die Gäste auf den Tag unter dem Motto „Chemieindustrie 2025: Auf der Suche
nach der Erfolgsformel“ einstimmten.
Nach der offiziellen Begrüßung
durch den WUM-Vorstand übernahm Herr Matthias Kleff von der Evonik Industries
AG die Moderation während der fünf Vorträge der Unternehmensvertreter zum Thema
Strategieausrichtung in der chemischen Industrie. Bei einer zwischenzeitlichen
Mittagspause konnten die Studenten Kontakt zu den Rednern und weiteren
Vertretern der Industrie aufnehmen und sich detaillierter über die Praktikums-
und Arbeitsmöglichkeiten bei den jeweiligen Unternehmen informieren.
Im Anschluss an die Vorträge
nahmen einige Studenten an dem Workshop der Evonik Industries AG „Megatrends
und Forsight Management: Wir leben im Jahr 2025 – Welche Rolle spielen dabei
Produkte der Spezialchemie?“ teil. Hierbei wurden verschiedene Zielgruppen in
unterschiedlichen Lebenssituationen wie z. B. lernende Schulkinder
herangezogen und Überlegungen zu ihrem Alltag im Jahr 2025 angestellt. Der
Workshop rundete das gelungene und informative Forum der Wirtschaftschemie in
Münster ab.
Den ersten Vortrag hielt Herr Dr.
Andreas Jerschensky der ALTANA AG, der die Strategie eines Unternehmens als den Weg zur Erreichung von
Zielsetzungen definierte. Er wies insbesondere darauf hin, dass die Gefahr von
Imitationen bei Produkten bestünde, aber weltweit die Servicemitarbeiter mit
ihrem Wissen und Kontakten nicht leicht nachzuahmen seien.
Anschließend ergriff Herr Dr.
Frank Küber von der New Business Development Abteilung der Clariant SE das
Wort. Er erläuterte die Geschäftsbereiche seines Unternehmens in der
Spezialchemie und welche Themen, wie z. B. Wachstumsdynamiken von Ländern,
im Zentrum der Überlegungen zur Strategieausrichtung stehen. Die Kombination
aus Technologien, Marktbedürfnissen und Geschäftsmodellen führe letztendlich
zur Wahl einer bestimmten Strategie.
Die BASF SE vertrat Herr
Christophe Hemmer und erläuterte seine Ansicht, dass man gelegentlich
an einer Idee festhalten müsse, auch wenn es zunächst nicht erfolgsversprechend
aussähe. Die strategische Abteilung der BASF sieht die Zukunft der chemischen
Industrie im Anbieten von Komplettlösungen und nicht im Verkauf einzelner
Chemikalien.
Nach einer Mittagspause
referierte Herr Stefaan De Wildeman von DSM über die Herstellung und
Möglichkeiten biobasierter Kunststoffe. Bei der strategischen Orientierung hält
Herr De Wildeman die Bedürfnisse des Marktes für entscheidend. Das Ziel seines
Unternehmens sei die herkömmlichen Kunststoffe soweit wie möglich durch BBBBs
(BioBased Building Blocks) zu ersetzen.
Die Vortagsreihe schloss Herr Dr.
Jens-Christian Blad der Unternehmensberatung McKinsey. Die strategische
Ausrichtung mit dem Ziel profitables Wachstum sei, laut Herrn Blad schwer zu
verwirklichen, und das Ziel müsse in kleinen Schritten angegangen werden.